Kontaktlinsenanpassung
Auf der Basis einer zielgerichteten Anamnese und Inspektion sowie von ihm durchgeführter objektiver Messungen ist der Fachschüler befähigt, unter Berücksichtigung individueller Ansprüche und Voraussetzungen des Kunden eine fachgerechte und umfassende Beratung zur Wahl des geeigneten Korrektionsmittels durchzuführen.
Hierbei sind die im jeweiligen Einzelfall vorliegenden Vor- bzw. Nachteile und auch Grenzen der entsprechenden Korrektionsmittel (Kontaktlinse / Brille) einzubeziehen und abzuwägen sowie auch kundenspezifische physiologische und anatomische Voraussetzungen zu berücksichtigen.
Die erfolgreiche Versorgung eines Fehlsichtigen mit Kontaktlinsen erfordert neben umfangreichen und fundierten Kenntnissen in der Augenglasbestimmung und Optometrie unter anderem auch fundierte Kenntnisse der Anatomie und Physiologie des Auges insbesondere auch über Veränderungen und Erkrankungen des Auges, die direkt mit dem Kontaktlinsentragen in Verbindung zu bringen sind bzw. durch diese verursacht werden können und macht somit eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Gebiete der Augenoptik erforderlich.
Eine eigenverantwortliche, selbstständige und verantwortungsbewusste Kontaktlinsenanpassung setzt komplexe Kenntnisse der Kontaktlinsenarten, das Verständnis des Korrektionsprinzips sowie deren Vor- und Nachteile bei der Anwendung voraus, um die für den Kunden optimalen Kontaktlinsen zu bestimmen.
Der Fachschüler erhebt unter Berücksichtigung der gewünschten Tragemodalitäten, der okulären und allgemein medizinischen Vorgeschichte eine Anamnese und dokumentiert die Ergebnisse.
Er kann unterschiedliche Verfahren zur Bestimmung der Hornhauttopometrie anwenden und die erhaltenen Messergebnisse auswerten und interpretieren.
Der Fachschüler kann die Spaltleuchte zur gezielten Inspektion des Auges, zur Bestimmung physiologischer Anpassdaten als auch zur Kontrolle von Kontaktlinsensitz und Anpassart anwenden, erkennt anatomische, physiologische und medizinische Auffälligkeiten und teilt die Befunde nach einem Klassifizierungsschlüssel (CCLRU) ein.
Der Fachschüler kennt die Arten und Geometrien, die optische Wirkung und die Materialeigenschaften von rotationssymmetrischen und torischen formstabilen als auch hydrophilen Kontaktlinsen. Er kann anhand der durchgeführten Messungen und der Anamnese dem Kunden das für seine Bedürfnisse optimale Kontaktlinsensystem empfehlen. Der Fachschüler erläutert dem Kunden die Vor- und Nachteile der gewählten Linsentypen.
Der Fachschüler beherrscht den Umgang und die Pflege formstabiler und hydrophiler Kontaktlinsen und kann diese bei Bedarf sowohl auf die wesentlichen Parameter kontrollieren als auch qualitativ beurteilen.
Er passt die Kontaktlinsen an, beurteilt das Sitzverhalten und die Anpassart der Kontaktlinsen und optimiert bei Bedarf die Kontaktlinsenparameter nach erfolgter Überrefraktion.
Der Fachschüler hat einen Überblick über die verschiedenen Arten von Kontaktlinsen-Pflegemitteln und deren Anwendung und kann den Kunden in die Handhabung und Pflege von Kontaktlinsen sowie deren Tragemodi unterweisen.
Er kennt und erkennt kontaktlinsenbedingte Veränderungen am vorderen Augenabschnitt und differenziert diese von nicht kontaktlinsenbedingten Veränderungen.
Der Fachschüler dokumentiert den gesamten Verlauf der Anpassung und der weiteren erforderlichen Verlaufskontrollen.
Die Anpassung von Kontaktlinsen erfordert trotz immenser technischer Fortschritte der letzten Jahrzehnte insbesondere bei der Entwicklung neuer Kontaktlinsen-Materialien und -Geometrien oder auch präziseren Messmethoden weiterhin ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, deren sich der Fachschüler bewusst ist und durch regelmäßige Betreuung des Kunden dieser Verantwortung gerecht wird.
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